Die Zutons wissen ganz genau, wer sie sind. Die Zutons nämlich. Sie wissen ganz genau, wie sie klingen. “Blues grass rootsy stompy” nämlich. Und sie wissen ganz genau, wofür sie damit sorgen. Für “Zuton Fever”. Über ein zu kleines Ego können sich die Liverpooler kaum beklagen, wenn sie gleich im Opener zur großen Selbstbeweihräucherung ansetzen. Und mit “Pressure Point” einen Brecher nachschieben, der nicht zuletzt dank der “A hu hu hu”-Hookline außergewöhnlich wirkt. Überhaupt sind die Zutons trotz gelegentlicher Ähnlichkeiten zu den White Stripes oder The Coral unverwechselbar. Da gehört mit Abi Harding eine Saxophonistin fest zum Line Up. Da tuckern sie gemächlich im “Railroad” durchs Land. Stampfen mit “You Will You Won’t” voran, dass die Erde bebt. Feiern mit “Remember Me” eine riesengroße Country-Sause. Und zwischendrin schütteln sie mit “Confusion” eine Ballade aus dem schweißgetränkten Ärmel, bei der Frau Harding im Sekundentakt tutend nachprüft, ob ihr Saxophon noch funktioniert. Ein Riesenspaß ist das, ein quicklebendiges Sammelsurium aus allen Seltsamkeiten, von denen wir noch nicht einmal wussten, dass wir sie hören wollen. “Who Killed The Zutons?” Keine Angst: Die Zutons sind nicht tot. Sie riechen nur komisch.
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