Norwegische Gothic-Metaller auf dem Weg in Pop-Sphären. Das Ergebnis ist leider ziemlich gesichtslos.
So richtig spitze waren Theatre Of Tragedy noch nie: Zuviel Metal-Pathos, zu schlechter Gesang und dann noch diese kindischen Eifersüchteleien zwischen Sänger Raymond I Rohonniy und seiner Kollegin Liv Kristine Espenaes, als diese dann plötzlich lieber mit Atrocity-Frontmann Alex Krull am Start war. Aber wenigsten hatte die Band Charakter, einen eigenen Sound, einen eigenen Stil. Schon mit Aegis und der verstärkten Annäherung in Richtung Gothic-Rock à la Type O Negative und Paradise Lost drohte dieser zu verblassen. Mit dem neuen Werk werden nun gleich mindestens zwei Entwicklungsstufen übersprungen und der Weg zum Pop eingeschlagen: Programmierte Elektrobeats, hochmelodische Passagen, und eingängige Gesangsparts von Liv Kristine; einzig die bratenden Gitarren und das noch immer schwer erträgliche Gegurgel von Raymond erinnern noch an die alten Zeiten als Metalkapelle. Das Ganze mag zwar musikalisch ein Schritt in eine erwachsenere und vielleicht auch bessere Richtung sein, allerdings wirken Theatre Of Tragedy dadurch ziemlich austauschbar – ihre Stücke klingen mittlerweile wie schon hundertmal gehört. Charakterverlust gegen breitere Popularität? Sie müssen es ja selbst wissen…