Therapy?
Hard Cold Fire
Denn so viel die Beinahe-Weltstars Therapy? aus Nord-Irland seit ihrer Gründung 1989 auch aufgesogen und kanalisiert haben mögen, in spannender Musik schlägt sich dies leider nur selten nieder. Stattdessen bedienen Sänger und Gitarrist Andy Cairns und Kollegen nach wie vor konsequent ihren Markenkern mit einer Nibelungentreue an die eigenen Ursprünge, die einem schon wieder Respekt abnötigt.
Was soll man im vierten Schaffensjahrzehnt auch noch ausprobieren, wenn es sich in der Rolle des ewigen One-Hit-Wonders durchaus kommod agieren lässt? Alles also zurück auf Anfang, wenn der Anfang als ewige Wiederkehr verstanden wird: fette Riffs, eine der tatsächlich stärksten Rhythmussektionen überhaupt, hier ein wenig Melodienschmelz, da ein Hauch Zorn, weil die Zeiten, alle Zeiten, ja auch irgendwie schwer sind, hymnische Gitarrenminiaturen und über allem die Stimme Cairns, die so vieles singen kann, aber nie etwas erzählt.
So versprüht die Single “Joy” stellvertretend für das gesamte Album auch das Gegenteil von Freude. Wobei es bei dieser Form von Gebrauchsrock noch nie um die großen Gefühle ging, solange das alles funktional zum Hüpfen animiert. Fans werden es womöglich genau deshalb lieben.
Das steckt drin: Big Black, Helmet, Nirvana
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