Selten sind Debütalben derart souverän, stilsicher, fulminant. Die Band um den 19-jährigen Jack Barrett (aufgewachsen in Southend, jetzt wohnhaft in London) verspricht Großes und wird zukünftig ganz gewiss für Aufsehen sorgen. Der kuriose, irgendwie bewusst in die Irre führende Bandname entstammt einem Songtitel des Art-Punk-Häuptlings Mark E. Smith (The Fall), der diesen wiederum einem Albert-Camus-Roman entlieh. Und Jacks Gesangsstil hat viel mit dem Smiths gemein: mehr rezitierend als melodisierend, während seine Performance an Ian Curtis erinnert. “Über-Punk” nennen TNP selbst ihren Stil, der Joy-Division-Minimalismus mit Industrialrock-Mystik à la Can kombiniert und dabei doch einen ganz eigenwilligen Zaubertrank aus Ambient-Electronics, Gitarrenpathos und David-Lynch-Atmosphäre mixt. Vor allem bei “Elvis” und “En Papier”, die beide Indie-Hit-Potenzial besitzen. “We’re being watched by experts”, heißt es in “Elvis”: Im Clip erscheint der ansonsten nicht sonderlich attraktive Jack sexy, und die Haut verzerrt und wellt sich wie in den “Alien”-Filmen – irre, wie die Musik.
weitere Platten
Inside The Rose
VÖ: 22.03.2019
Expanded (Live at the Barbican)
VÖ: 24.10.2014
Field Of Reeds
VÖ: 14.06.2013
Hidden
VÖ: 15.01.2010