Nachdem Rob Garza und Eric Hilton als Thievery Corporation inzwischen so ziemlich alles erreicht haben, was man als loungiger Downbeat-Bossa-Dub-Act erreichen kann, wollten sie diesmal alles: Dutzende von Referenz-Verneigungen vor den Helden ihrer riesigen Plattenkisten. Alle Stile, mit denen sie je herum spielten. Facettenreichtum, Gäste, Songs. Rock,n,Roll,n,Beats,n,Breaks, Südamerika, Jamaika, Afrika, Indien, Asien und den verschwitzten Dancefloor um die Ecke. Ein elektronisches Manifest des dandyhaften Homelistenings fürs neue Jahrtausend, das wär,s doch. Gut: Nicht vielen würde man so etwas zutrauen. Wenn, dann die. Und ja: Es stimmt alles. Sitzt tight wie ein Höschen. Groovt hier wie sau, mäandert dort wie irre, geht subtil ab wie Schmitz, Kittycat im Gucci-Kleidchen. Big Daddy-Zeitgeistmusik, so schmuck und sexy wie ein frisch polierter Jaguar. Rhythmen aus dem Luxuskatalog, horizontweite Soundbecken, umrahmt von Beat-Monolithen aus schwarzem Dub-Granit. Bläser aus Goldstaub und Flächen aus purem Äther. Und Stimmen: Wayne Coyne von den Flaming Lips zum Beispiel, auch David Byrne und Perry Farell. Plus ein halbes Dutzend weitere hauchende, toastende, schwebende, kaprizierende Vocal-Begeisterungen aus aller Herren Länder. Worldmusic als Megatrend. Doch genau hier liegt der so überraschende wie ernüchternde Hund begraben: Bei all den betörenden Farben des Momentes wird,s so bunt, dass am Ende kaum was hängen bleibt. Wie ein wunderschönes, gleichwohl eintöniges Braun, das alles zudeckt.
weitere Platten
Culture Of Fear
VÖ: 08.07.2011
Radio Retaliation
VÖ: 26.09.2008
Versions
VÖ: 19.05.2006
The Mirror Conspiracy
VÖ: 21.08.2000
Sounds From The Thievery Hi-Fi
VÖ: 01.01.1998
The Richest Man In Babylon
VÖ: 01.01.1900