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    Thievery Corporation
    The Richest Man In Babylon

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Eighteenth Street Lounge/EFA

    Stilvoll geht die Welt zu Grunde: Bei Thievery Corporation ist der perfekte Sitz des Gucci-Anzugs ungefähr genauso wichtig wie der passende Groove.
    Etwas skeptisch kann man schon werden, wenn sich zwei Typen mit Punk/HC-Background über die Jahre zu so erbarmungslosen Stylern wie Rob Garza und Eric Hilton entwickeln. ‚Ästhetik’ scheint für die beiden Köpfe hinter Thievery Corporation der alles entscheidende Begriff zu sein – was sich immerhin auch in der Musik niederschlägt. Denn selbst wenn man im Vorfeld vermuten konnte, dass das Duo aus Washington auf dem dritten regulären Album an seiner überaus ambitionierten Definition des guten Geschmacks scheitert, muss man nun zugeben, dass „The Richest Man In Babylon“ eine verdammt gute Platte geworden ist. Garza und Hilton zogen eine ganze Reihe Vokalisten hinzu (u.a. Emiliana Torrini, Shinehead, Notch), die dazu beitragen, dass das Album wie eine spannende musikalische Weltreise von Bristol über Kingston nach Rio de Janeiro klingt – mit „Facing East“ gibt’s sogar einen Abstecher in den Orient. Dabei hat das D.C.-Duo tatsächlich ausreichend Stilgefühl, um die TripHop-, Dub- und Bossa-Elemente zu einem harmonischen Ganzen zu verschmelzen, das niemals kühl kalkuliert klingt. Im Gegenteil: Obwohl sämtliche Tracks am Rechner entstanden sind, strahlen sie eine angenehm organische Wärme aus. Aber keine Angst, so heiß, dass man ins Schwitzen gerät, wird es hier nicht – schließlich sind Schweißflecken das genaue Gegenteil von gutem Geschmack.

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