Ich gebe zu, daß meine Begeisterung für diese Band vor allem darauf beruht, daß sie auf ihrem ersten Album den Big Black-Klassiker “Kerosine” durch die Mangel gedreht hat. Da sieht man doch gerne darüber hinweg, daß die Vermischung solch diametral entgegengesetzter Stilelemente wie Metal, Dance und Techno noch recht maschinell tönte. Mittlerweile scheint man dieses Manko ausgemerzt zu haben: “Hellraver” klingt homogen und kraftvoll, was besonders deshalb überrascht, da sich TAM diesmal sowohl in der Dance-, als auch der Metal-Richtung in weniger poppige, dafür umso extremere Gefilde wagen. Trotz Drumcomputer und Samples bleibt der Herzschlag der eigentlichen Band spürbar, hat der Hörer nie das Gefühl, von der Technik überrollt zu werden. TAM sind zu professionellen Handwerkern gereift, die beide Ebenen – Maschine und Mensch – zu einer schwebenden Melange vereinen. Dürfte sowohl bei Fear Factory-, als auch Dance-Begeisterten Anklang finden. Nur das unsägliche “4 Steps Ahead”, das sich aus Songfragmenten von Metallica, Faith No More, Cranberries und 20 Fingers zusammensetzt und die Platte ausfaden läßt, hätte man sich sparen können.
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High Life
VÖ: 01.01.1999