Thomas Dybdahl
...That Great October Sound
Text: Armin Linder
Das auf dem Cover ist wirklich Thomas Dybdahl. Mit flauschigem Fell rund um die Lippen, mit Flohmarkt-Brille, dicker Goldkette, Feinripp-Unterhemd und 70er-Frisur. Vielleicht will er uns einfach nur sagen: Äußerlichkeiten sind nichtig, es zählen die inneren Werte. Also: Augen zu und durch. Hinein in ein Album, das ein einsamer Norweger mit seinen engsten Vertrauten aufgenommen hat. Unter Zuhilfenahme von ganz vielen Kissen, um es sich bequem zu machen. Decken, um sich warm zu halten. Und Keksen, damit es wenigstens eine trockene Stelle in den tränenüberströmten Gesichtern gibt. Weise klingt Dybdahl, und doch so hilflos mit seinem wispernden Falsett, das an die ganz Großen erinnert. Nick Drake und Tim Buckley von früher, Ryan Adams und Kristofer Åström von heute. Thomas Dybdahl hat die Ruhe weg und spendiert einem Song auch mal sieben Minuten. Und wenn die Lap-Steel etwas zu sagen hat, hält er inne und die Klappe. So viel Zeit muss sein. Darauf kommt es ohnehin nicht an, wenn einem der Kummer über den Kopf wächst. Natürlich ist das kitschig, bisweilen gar schwülstig. Und bestimmt nichts für grobe Gemüter. Aber unverzichtbar für jede gut sortierte Singer-Songwriter-Sammlung.
weitere Platten
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