Dass die Schweden rocken und auch im Pop ein Wörtchen mitzureden haben, wissen wir ja. Aber HipHop? Ja, auch. Hier!
Es ist zwar eher selten, dass etwas davon zu uns nach Mitteleuropa herüber gespült wird, aber es gibt sie, die sehr vitale Soul- und HipHop-Szene Skandinaviens. Und seit über zehn Jahren mittendrin steht Thomas Rusiak. Mit Sherlock zunächst als Underground-Geheimtipp, später dann mit Corleone & Webb und schwedischem Rap richtig hoch in den heimischen Charts. Jetzt kommt Rusiak zum ersten Mal solo, in Englisch und ziemlich eigenwillig. Die Rhymes, die er kickt, klingen zwar recht amerikanisch, man hört allerdings doch heraus, dass da ein White Guy am Mikro ist. Aber die Musik fährt ihren ganz eigenen Film, auch wenn sie durch und durch HipHop ist. Ziemlich düster gehts zu in seinen ausgeklügelten Soundscapes, mit tiefer gelegten Bässen, Rumpelbeats in Endlosschleife und schrägem Gepiepse allerorten. Dem gegenüber stehen geschmackvoll eingestreute Vibes der schwedischen Soulqueens und -kings Awa, Masayah und Titiyo oder schmissge Gitarren – ja, Gitarren – und Singalong-Refrains der Altrecken Teddybears STHLM. Doch, das hier ist funky Ausgeschlafenheit auf ganzer Linie. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig zwar und auch kein unbedingtes Muss, aber mit hoher Halbwertzeit auf der Unterhaltungsebene.
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Into The Sun
VÖ: 01.09.2003