Beinahe eine Karriere aus dem Lehrbuch: Junge Band aus Heidelberg gelangt durch den Song “Sick” auf einem Magazin-Sampler (nun ratet mal, wo?) erstmals an die breite Öffentlichkeit, bekommt Angebote von allen Seiten und unterschreibt schließlich beim ‘SPV’-Sublabel ‘Steamhammer’. Ohne Druck, aber mit dem erfahrenen Produzenten Andy Sneap (u.a. Machine Head, Earthtone 9) wird sie ins Studio geschickt und kommt mit Debüt und Videosingle wieder heraus. Doch genau hier beginnt die Bilderbuchkarriere von Thorn.Eleven zu stocken. Denn der Hit bleibt aus. Und die Videoclip-Rotation von “Simple Things” kann auch nicht verhindern, dass sich der selbstbetitelte Erstling eher mäßig verkauft und inzwischen immer wieder auf diversen Kaufhaus-Grabbeltischen gesichtet wird. Kein Grund jedoch, den Heidelbergern keine zweite Chance zu geben – wieder unter erfahrener Anleitung, diesmal aber mit Roberto Laghi (Mustasch, B-Thong) im fernen Göteborg. Der Thorn.Eleven-Sound zwischen Grunge und Metal kommt weiterhin ohne jedes Geschrei aus und erlangt durch die kehlige Stimme von Dennis Becker einen hohen Wiedererkennungswert. Etwas, das ihren Uptempo-Songs auch nicht geschadet hätte. “Goddamm Me” oder “Where Do We Go” rocken zwar schön kraftvoll, aber doch etwas eintönig. Ob die durchweg gelungenen gemäßigten Stücke wie “Maze”, “Bastard Former Self” oder “4111” für den großen Sprung im zweiten Anlauf reichen? Wir werden sehen.