Der Vorgänger “Purgatory/Paradise” (2013) war mit 32 teils sehr kurzen Songs und einem Begleitbuch, das Liedtexte, Essays und Kunst der Mitglieder enthielt, eher ein ungewöhnliches Multimedia-Projekt. Nun kehrt das Bostoner Trio wieder zu einem konventionelleren Format zurück. “Sun Racket” versammelt zehn Songs in knapp 30 Minuten und liefert den Signature Sound von Throwing Muses: melodiöser, aber recht spröder Indierock mit Fuzz-Gitarren und Harmoniegesang, in den immer wieder Noise-Fragmente eingestreut werden. Getragen wird er von Hershs unverwechselbarer Stimme, die stark und verletzlich zugleich klingt. Ebenso typisch sind die Texte voller kryptischer Poesie, die es dem Hörer überlassen, Interpretationen anzustellen. Stücke wie “Dark Blue” oder “Maria Laguna” legen aber nahe, dass Wasser thematisch eine nicht unerhebliche Rolle spielt. “Dark Blue” ist auch die erste Single-Auskopplung und mit seinem unaufdringlichen Groove ein würdiger Album-Opener. Leider treibt die Platte in der Folge jedoch überwiegend höhepunktlos vor sich hin, wenn auch auf solidem Niveau. Da helfen auch nicht die raren, unerwarteten Momente wie in “Kay Catherine”, wo sich Spannung aufbaut, die ins Leere läuft und nie aufgelöst wird.
weitere Platten
Purgatory/Paradise
VÖ: 29.10.2013
Anthology
VÖ: 02.09.2011
Throwing Muses
VÖ: 17.03.2003
Limbo
VÖ: 19.08.1996