Jaja, “Crossover”-Bands aus deutschen Landen sprießen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Die Profillosigkeit der meisten dieser Bands wird oftmals nur durch ihren Dilettantismus übertroffen. Ein bißchen herumpöbeln und dazu ein paar Akkorde schrubbeln, was hat das bitte noch mit der Idee, verschiedene Musikstile zu vereinen (aus der jener Begriff schließlich entstanden ist) zu tun? Thumb aus Gütersloh versuchen sich auf ihrem Debüt von der breiten Masse zu distanzieren, indem sie die aus dem Dr Dre-Lager wohlbekannten, gepitchten Synthieklänge einsetzen. Außerdem besitzt Sänger Claus Grabke sicher mehr Ausdruck, als die meisten seiner Stilgenossen. Auch der Rest der Band wird technisch recht souverän. Das ist immerhin etwas. Der Rest bedeutet zwar nichts wirklich Originelles, ist aber immerhin druckvoll und flüssig. Freunde dieses Genres werden auf jeden Fall sehr viel Spaß mit Thumb haben, alle Metier-Skeptiker hingegen wird auch dieses Werk nicht begeistern können.