Thurston Moore
Flow Critical Lucidity
So angriffslustig, wie es der Helm auf dem Cover andeuten könnte, ist “Flow Critical Lucidity” keineswegs. Die Stacheln auf dem Helm (der “Samurai Walkman” von Jamie Nares) sind Stimmgabeln, was gut zu den teils experimentellen Klängen des Albums passt. Orgeln, Elektronik, verfremdete Gitarrensounds und ein schreitendes, hallendes Schlagzeug verweben sich oft zu nebligen, repetitiven Arrangements – unter anderem gespielt von My Bloody Valentine-Bassistin Deb Googe und Jem Doulton von Róisín Murphy am Schlagzeug. Die Songtexte stammen von der Künstlerin Radieux Radio.
Im leicht psychedelischen “New In Town” spricht Moore sie eher, als sie zu singen. Der Promotext betitelt “Hypnogram” als einen der intensivsten Songs Thurston Moores, man sollte aber keine wilden Gitarrenfiguren oder gar Gitarrenwände erwarten, sondern kann sich Moore eher mit krummem Rücken über seinem Instrument sitzend vorstellen. Der Song entwickelt trotz langsamer Schwere einen Sog.
Das Album vertont eine Klangwelt, zu der die Geschichte des letzten und mit acht Minuten längsten Songs des Albums passt: “The Diver” ist vom tödlichen Unfall eines Tauchers im Genfersee inspiriert. “Flow Critical Lucidity” ist eine absichtlich schwere Platte, der ihr dauerhaft schleppendes Tempo zum Verhängnis werden kann: Wenn nach etwa 40 Minuten Schluss ist, taucht man womöglich zum ersten Mal erstaunt auf.
Das steckt drin: Beck, Stephen Malkmus, Slint
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