Immerhin sind Tiamat gehörig in ihrer kruden Welt herumgekommen. Die entlegensten Soundprovinzen reichen von A wie Aaargh!-Metal bis Z wie “ziemlich-bei-Pink Floyd-geklaut”. “Prey” wirkt wie eine musikalische Ausbeute aus diesen Reisen, schwelt im (wieder) rockigen Korsett zwischen psychedelischem Space-Tourismus und morbider Romantik. All das klingt nach “Star Wars, Teil 18”? Richtig – kennt man, mag man und ist für geneigte Fans wohl das herbstliche Highlight schlechthin. Auf Captain Johan Edlund und seine Crew ist in dieser Hinsicht Verlass, erwartet einen doch auch hier ein bunter Kessel Depressiva. Tiamat versorgen Gothhausen gleich im flotten Opener “Cain” mit der Gewissheit, dass selbst das Ableben von Type O Negative keine bleibenden Lücken im Regal des Düster-Metalls hinterlassen würde. Erhabene Schmach im Vier-Viertel-Takt ergießt sich in “Clovenhoof”, zarte Akustika wie in “Wings Of Heaven” provozieren todsicher andächtiges Mitbrummen und Meere aus Feuerzeugflämmchen. Wirklich überraschen werden einen Tiamat in diesem Leben nicht mehr, obwohl “Carry Your Cross And I’ll Carry Mine” es mit dem Duett Edlund/Natalie Imbruglia fast geschafft hätte. War nur’n Scherz.
weitere Platten
The Scarred People
VÖ: 02.11.2012
Amanethes
VÖ: 02.05.2008
Vote For Love (Single)
VÖ: 01.06.2002
Judas Christ
VÖ: 30.04.2002
Skeleton Skeletron
VÖ: 11.08.1999
A Deeper Kind Of Slumber
VÖ: 12.08.1997
Wildhoney
VÖ: 24.10.1994
Clouds
VÖ: 02.04.1992
The Astral Sleep
VÖ: 01.09.1991
Sumerian Cry
VÖ: 07.07.1990