Dabei sieht auf den ersten Blick alles wie gewohnt und oft gehört aus: sieben Songs in knapp 46 Minuten, der durchschnittliche Tides-From-Nebula-Song ist etwas kürzer als sieben Minuten und hangelt sich mit Dynamikspiel und Elektronikeinschüben an einem hallenden Gitarrenmotiv entlang. Salopp gesagt funktioniert auch das fünfte Album der polnischen Post-Rock-Band nach diesem Prinzip. Doch die Fülle an Ideen und die Dichte des Sounds lassen Tides From Nebula, die nach dem Weggang von Gitarrist Adam Waleszyski nur noch ein Trio sind, auf “From Voodoo To Zen” besonders eindringlich klingen. Der auffälligste Track ist “Dopamine”, der mit dramatischen Synthesizer-Schwaden beginnt und dann samt stampfendem Beat kurz an die 80er erinnert, die jedoch schnell von einer Gitarre weggewischt werden. Im Opener “Ghost Horses” vollziehen Tides From Nebula eine schrittweise, kaum auszuhaltende Steigerung, von sinistren Synthesizern über einen fast funky Rhythmus zu galoppierenden Gitarrenriffs. Hier passt alles genau ineinander, und man kann sich vorstellen, wie das Trio im eigenen Studio an diesem und anderen Songs feilte, wie es sich für das Horn im Titeltrack entschied, das sich zum Ende hereinschleicht und dem Song eine erhabene, epische Breite verleiht. Oder wie sie “Nothing To Fear And Nothing To Doubt” vor allem durch kleine Gitarrenspielereien und einen zurücksteckenden Teil im letzten Drittel zu einem untypischen Post-Rock-Schönling machten – und ihr Album damit zu einem besonderen.
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