Tides From Nebula
Instant Rewards
Eine Post-Rock-Platte ohne Soundwände und flirrende Crescendo-Gitarren? Undenkbar. Deswegen gibt es sie auch auf “Instant Rewards” von Tides From Nebula zu hören. Die versprochene Spannung tritt aber nicht direkt ein, sondern braucht ihre Zeit, bis sie sich voll entfaltet. Bis dahin lohnt sich genaues Hinhören.
Obwohl die Band mittlerweile nur noch als Trio unterwegs ist und sich für den Aufnahmeprozess weder in ein Studio eingemietet noch externe Produzent*innen angeheuert hat, macht die Platte vieles und auch vieles richtig. Die eklektischen Einflüsse dürften sich live nur mit Sampler reproduzieren lassen, aber funktionieren auf der Tonspur einwandfrei. Der Opener “Burned To The Ground” rückt am Anfang schwebende Synthieflächen und einen tanzbaren Electronica-Beat in den Mittelpunkt. Das erste Riff gibt es erst nach 80 Sekunden zu hören, dafür geht das bereits in die Vollen – Crescendo inklusive.
Auf “Fearflood” und “In The Blood” verbindet die Band Wave mit Industrial-Flair, “Rhino” feiert tribalistische Rhythmik und einen nervös zerhackten Beat, “Flora” stellt Drum-Computer und Akustikgitarre einander gegenüber. Dieser Eklektizismus macht die Sprünge zwischen den Songs etwas abrupt, zeigt aber hervorragend, wie sich Bands im oft nach Schema F konstruierten Post-Rock erfolgreich freikämpfen können.
Das steckt drin: And So I Watch You From Afar, Oceansize, Sigur Rós
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