We came from nowhere/but were not nothing – stimmt. Was der Sänger von Tiger Army in Nocturnal so überzeugt hinaus schmettert, hat durchaus Bestand. Ich kenne sie nicht, aber sie sind super, wie sie sich durch zehn Psychobilly-verätzte Rocker knüppeln. Das erinnert nicht nur musikalisch an die Cramps, sondern auch durch das creepy gestaltete Booklet und Songtitel wie Devil Girl, Werecat und Outlaw Heart, was insgesamt ein geschlossenes und wunderbar klischeehaftes Gesamtbild ergibt. Musikalisch gibt es hier absolut nichts auszusetzen – das Tempo wird bis auf wenige Ausnahmen durchgehalten, und die Songs sind, obwohl relativ einfach und eingängig strukturiert, mit genügend Feingefühl arrangiert, so dass mir die Platte nach mehrmaligen Hördurchläufen sogar immer besser gefällt. Klasse ist auch der Sänger, der zwar hauptsächlich den wilden Rowdy gibt, in seiner Stimme aber doch diesen gewissen Unterton mitschwingen lässt, der andeutet, das auch hier ein verkappter Romantiker am Mikro steht. Wer Reverend Horton Heat und eben die Cramps liebt, und vielleicht auch noch für Mad Sin und die Misfits etwas übrig hat, der wird auch Tiger Army in sein Herz schließen.
weitere Platten
Retrofuture
VÖ: 13.09.2019
Dark Paradise
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V –
VÖ: 20.05.2016
Music From Regions Beyond
VÖ: 01.06.2007
III: Ghost Tigers Rise
VÖ: 28.06.2004
Tiger Army II: Power Of Moonlite
VÖ: 06.08.2001