Tigerbombs
Crazy Kids Never Learn

Good Lordi, sehen die zurückgeblieben aus. Auf eine niedliche Art wohlgemerkt, nicht so spackig wie ihre finnischen Landsleute, die seit dem Grand Prix leider in aller Munde sind. Und noch etwas überrascht beim Duo Pepe Trouble/Kido Retro. Das mutmaßlich sonnige Gemüt. In einem Land, wo es mehrere Monate am Stück stockduster ist und Kaurismäki-Filme dem Quatsch-Comedy-Club am nächsten kommen. Als musikalischer Vergleich aus der Heimat gehen nicht mal die ganz frühen 22 Pistepirkko durch, die ja schon damals ihre perverse Freude daran hatten, die hübschen Psychedelic-Pop-Nummern zu zerfleddern. Also müssen die Tigerbombs ihre Lauscher schon ganz weit aufspannen, um von jenseits des bottnischen Meerbusens her vertraute Töne zu vernehmen. Ein bisschen wie die schwedischen Caesars klingen Trouble und Retro, vor allem dank der quäkenden Kirmesorgel, auf ihrem zweiten Album “Crazy Kids Never Learn”. Oder wie die Legends, ebenfalls aus Schweden. Oder wie die Monkees auf Crack. Flotter, arg eingängiger 60s-Indie-Pop mit hohem Trash-Faktor ist das. Aber deswegen nicht gleich in die Tonne kloppen.