Tilly And The Wall
Wild Like Children
Text: Dennis Plauk
Jetzt haben wirs. Der Rummel und die Kreise, die er zieht. Tilly And The Wall, eine Indie-Band mit drei Damen in der Mitte und zwei Herren ringsherum, aus Omaha in Nebraska. Und das Label, hätten Sies gedacht? Moshi Moshi, “knapp vorbei an Saddle Creek” geht anders. Ist das der Untergang der Mittelmäßigkeit in Pop, wenn die jungen, schönen Menschen, die Conor Oberst umgeben (weil sie seine Freunde sind und sich aufs Schreiben schöner Songs verstehen), jetzt auch noch anfangen, fremde Labels zu infiltrieren? Es wäre jedenfalls die Art Landplage, von der man träumen mag. Jetzt haben wirs. Der Rummel und die Kreise, die er zieht. Gerade rief jemand an und beschwerte sich: “Tilly And The Wall? Wieder so ein hippes US-Indie-Ding. Nee, da lass ich diesmal gleich die Finger von.” US-Indie-hip 2006 ist: Handclaps über Folk, Sixties-Schwärmerei zu Dunkelrock. Immer kurz vor brüchig, aber eben nie ganz dran. Das kann man Tilly And The Wall schon vorhalten: dass sie wissen, wie sie uns kriegen. Und dass sie es in einem Lied wie “Nights Of The Living Dead” ein bisschen zu gut meinen mit dem Bright-Eyes-Nacheifern. Aber dann holen sie zur nächsten Umarmung aus, zum nächsten Rausch ins Dunkel, der wie ein Flug zur Sonne klingt. “Let the night come in, let the night walk through your door. Wer warten will: Dieses Debüt empfiehlt sich für den Sommer, und es bringt seinen eigenen Schatten gleich mit.
weitere Platten
O
VÖ: 04.10.2008
Bottoms Of Barrels
VÖ: 29.09.2006