Am Anfang steht die Enttäuschung: Wer auch immer im Vorfeld das Gerücht in die Welt gesetzt hat, J-Lo, Snoop Dogg, P. Diddy und Beck würden Burgess’ Glaubensbekenntnis gesanglich unterstützen – ein geschickter Schachzug war dies nicht. Vergeblich sucht man und findet nur Produzent und Mixer, die mit Selbigen zusammengearbeitet haben, derweil Becks Keyboarder Roger Manning in die Tasten drückt. Also, Erwartungen beiseite und noch einmal von vorn. Burgess versucht mit “I Believe” seine Persönlichkeit zu ergründen, doch erstreckt sich diese Seelenschau über Längen nur auf die Bereiche Liebe zu seiner Frau, Liebe zum Leben und Liebesleid, dass einem schon fast schwummrig wird. Natürlich hat eine gehörige Portion kalifornische Sonne im Gemüt seine Berechtigung, doch vorgetragen mit Streicherarrangements, Bläsersätzen und Falsettstimme (beispielsweise “I Believe In The Spirit” und “Only A Boy”) wird’s mitunter arg gewöhnungsbedürftig. Wenn auch Rührseligkeit den Alltag des Herrn Burgess in seiner Wahlheimat L.A. bestimmt, so schlägt doch dann und wann seine Mancunian Herkunft durch: “Even when I’m crap, I’m still too good for you” (“Held In Straps”). Kann man sogar glauben, denn einzig das hervorragende Songwriting des kreativen Kopfes der Charlatans hält die Platte zusammen, macht sie genießbar und lässt mit Schönheiten wie “Be My Baby” und “Love To Spend The Night With You” jeden Argwohn verstummen. You better believe!
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