Drei Jahre sind seit Tim Love Lees erstem Album Confession Of A Selector vergangen, seitdem hat er sich meist als Remixer verdingt (u.a. für GusGus, Groove Armada und Soulwax), ist als DJ-Gigolo durch die Weltgeschichte getingelt und hat sich einen monströsen Oberlippenbart wachsen lassen. Mit Just Call Me Lone Lee präsentiert er sich jetzt verwegen funkig. Hat man sich erst mal durch den Wust aus Kitschsamples und Streichern gehört, entdeckt man die guten Seiten des neuen Tim Lee. Keine Floorfiller mehr, stattdessen Hooks in kleinen Dosen und die immer beeindruckend richtigen Beats. Aber dieser Cocktailsound mit Schirmchen hat auch einen Haken: Leider funktionieren die Tracks (Ausnahme: One Night Samba) so richtig nur im Kontext dieses wirklich guten Albums und wirken ansonsten etwas verloren.