So ist das mit den großen Helden: Lange sind sie da, helfen einem durch die Nacht und den Tag, bis sich irgendwann die Wege trennen. Das fünfte Studio-Album der Tindersticks ist der endgültige Abgesang auf alte Heldentaten. Eine mittelschwere Enttäuschung für die Anhänger der einst genialen Dandy-Seilschaft. Drei wunderschöne Alben haben die traurigen Briten der Musikwelt geschenkt. Auf dem einzigartigen Debüt taumelte Stuart Staples‘ sonore Stimme tieftraurig durch eine spröde Kulisse aus Violinen und schiefen Gitarren, der ebenfalls unbetitelte Nachfolger war ein Monument der Schwermut – bis heute unerreicht. 1997 erschien dann “Curtains”, die Perfektion der Opulenz und gleichzeitig der Abgesang auf selbige. Denn 1999 zeigten sich auf “Simple Pleasure” die neuen Tindersticks: reduziert, zurückgelehnt und fast plätschernd beschwingt. Das neue Werk ist da nur der nächste logische Schritt. “Can Our Love…” besteht aus acht Songs, die klingen wie B-Seiten aus besseren Zeiten. Locker und selbstversunken spielt die Band, dezent klinkt sich bisweilen das Orchester ein und Staples singt vor sich hin, klingt manchmal ganz weinerlich. Aus dem emotionalen Sturzbach wurde ein trauriger Fluss. So ist das mit den Tindersticks.
weitere Platten
Soft Tissue
VÖ: 13.09.2024
Past Imperfect: The Best Of Tindersticks '92-'21
VÖ: 25.03.2022
Distractions
VÖ: 19.02.2021
No Treasure But Hope
VÖ: 15.11.2019
The Waiting Room
VÖ: 22.01.2016
Across Six Leap Years
VÖ: 11.10.2013
The Something Rain
VÖ: 17.02.2012
Falling Down A Mountain
VÖ: 22.01.2010
The Hungry Saw
VÖ: 25.04.2008
Waiting For The Moon
VÖ: 09.06.2003
Simple Pleasure
VÖ: 06.09.1999
Curtains
VÖ: 09.06.1997