Was ist das, diese einbettende Wärme, dieser federnde Sound wie akustische Kissen, der niemals zuckersüß, aber immer wunderschön ist? Ambient? Was ist das, wenn dieser Sound zu hüpfen beginnt? Post-Acid? Wenn er leger groovt, locker schaffelt und einmal vergleichsware “hart” tuckernd aus der Reihe fällt? Wenn Wurlitzer, Vibraphon und realer Bass die künstlichen Klangräume wie knisternde Kamine erwärmen? Es ist jeder Stil und keiner, denn die Lippok-Brüder und Stefan Schneider, die To Rococo Rot einst mit interdisziplinärer Konzeptkunst begannen (eine Installation automatischer Scratching-Maschinen, die Vertonung einer Kölner Architektur), zitieren und modulieren. Sie benutzen Versatzstücke und erschaffen dabei dennoch etwas ungemein Anziehendes und Umarmendes. Gerade dieses fünfte Album, das erste bei Domino Records, klingt dabei noch wärmer, freundlicher und stimmungsvoller in seiner Sorgfalt und Präzision. Ein gastliches Hotel mit Genuss im Jetzt und Ausblick aufs Morgen. Und mit selbstironischem Humor: Der Track “Plong” dauert 18 Sekunden und enthält, nun ja, diverse kleine Plongs. Einwandfrei.
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