Außen hui, innen pfui? Zumindest würde man angesichts der glamourösen Optik einen etwas polierteren Sound erwarten.
Tja, den Toilet Boys würde man gern alle denkbaren attraktiven Attribute attestieren, immerhin ist es die meines Wissens einzige Rockband, die mit Drag Queen als Frontwesen antritt. Leider schleppt die Band aber auch auf dem neuen Album ihre alten Schwächen mit sich herum: leicht angestaubter Sound, ausbaufähiges Songwriting und mäßige Produktion. Nun würden diese Kritikpunkte bei vielen anderen Bands nicht ganz so stark ins Gewicht fallen, gerade durch Miss Guys spektakuläres Auftreten wird aber eine Erwartungshaltung geweckt, die nicht ganz erfüllt werden kann. Dabei kann man auf “Toilet Boys” durchaus einige Veränderungen wahrnehmen. So bewegt sich die Band weiterhin zwischen den Polen RocknRoll, Glam und Punk und beruft sich dabei ein wenig zu oft auf AC/DC, die Harmonien von Songs wie “Hollywood” lassen einen aber auch mal – und das ist neu – an Bands wie Offspring denken. Denkt man sich nun noch einen mittelschweren Blondie-Faktor dazu, weiß man in etwa, was einen hier musikalisch erwartet. Und wenn der Band dann demnächst ein etwas dickeres Studio-Budget zur Verfügung steht, hat man die Toilet Boys vielleicht dort, wo man sie sich schon seit Jahren wünschen würde: an der Spitze.