Tom Jones rangiert auf meiner Schäbige alte Böcke-Liste direkt hinter James Brown, aber eines muss man dem walisischen Rentnerinnen-Schwarm lassen: Er rockt die Party. Immer noch oder besser: mehr denn je. Statt z.B. wie Iggy Pop ein stilvoll reifes Alterswerk abzuliefern, hat sich Jones 17 Duettpartner bzw. Bands eingeladen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und mit ihnen ausschließlich Cover-Versionen aus weißnichtwievielen Jahren Musikgeschichte aufgenommen. Mit James Dean Bradfield von den Manic Street Preachers schmettert er den Elvis-Hit Im Left, Youre Right, Shes Gone”, Divine Comedy unterstützen ihn bei All Mine” von Portishead, welche ihrerseits mit Jones Motherless Child” intonieren – wenn das mal kein Generation Clash ist! Der Coolheitspegel schlägt angesichts seiner Partner zwar nicht immer nach oben aus, doch die Gäste korrespondieren fast immer hervorragend mit dem jeweiligen Stück: So erscheint sogar Van Morrison bei dem superkitschigen Sometimes We Cry” okay, weil einfach passend, und auch Simply Red fällt bei Aint That A Lot Of Love” nicht negativ auf. Und: Im Horny”-Mousse T sorgt mit seinem Beitrag für Sex Bomb” sogar für einen der Höhepunkte des Albums. Einzige Ausfälle sind Little Green Bag” mit den Barenaked Ladies, deren Langweiligkeit selbst Jones nichts entgegensetzen kann und Baby Its Cold Outside”, bei dem sich Catatonias Cerys Matthews mit aufgesetzter Vamp-Attitüde blamiert. Aber sonst: gut, alter Bock.