Man muss sich das etwa so vorstellen: Hinten plätschern ein paar lustlos geschrammelte Akkorde dahin, derweil Morello vorne – auch nicht gerade eine Ausgeburt an Energie – Zeilen säuselt wie: “It’s midnight in the city of destruction” oder auch: “La la la la la la.” Nicht schlimm, möchte man meinen – soll er sich eben einen Song lang für Cash, Cohen und Cave in Personalunion halten. Der Haken ist: Er macht es nicht einen Song, sondern ein ganzes Album lang – und es ist nicht das erste. “The Fabled City” ist die gleiche Nichtigkeit von Soloplatte wie “One Man Revolution” letztes Jahr – nur dass sich Morello da noch mit bloßem Musikminimalismus begnügte, um seine politischen Protestsongs in das, wie er glaubt, richtige Licht zu rücken. Heute muss er obendrein “über den Tellerrand schauen”. Schmuseballaden schreiben und seinen “Axis Of Justice”-Buddy Serj Tankian mit reinziehen (“Lazarus On Down”). Die Akustikgitarre zu Handclaps und Kuhglocke durch den Verzerrer jagen (“Whatever I Takes”). Shantys schreiben wie “The Lights Are On In Spidertown”: “Dei. Dada dei. Dada dei. Dada dei. Hey! Hey!” Auf seiner MySpace-Seite steht: “You dont have to be loud to be heavy as shit.” Manchmal eben doch. Was für eine Vergeudung von Talent.
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