Dabei weist Path Of Totality eine weitaus höhere Dichte an letzterem auf, als es noch beim ersten richtigen Album Winter Hours der Fall war. Transportiert wird das Black-Metal-Gefühl hier aber nicht hauptsächlich durch Blastbeats oder genretypische Riffs, sondern vielmehr durch eine dauerhaft klirrend kalte Atmosphäre. Technisch ist das, was Tombs hier machen, eher rustikal und mit Melodien gehen sie ebenfalls sparsam um, doch gerade der primitive, teils rumpelige Charakter der Songs ist ihr größter Vorteil. Mal experimentieren Tombs mit Disharmonien, kommen dann mit einem brutalen Neurosis-Riff und im nächsten Moment darf die Lead-Gitarre gezupft oder psychedelisch schwebend den Druck lockern. Eine reife Herangehensweise ist das, komplex und stellenweise nur schwer einzuordnen. Durch den weitgehenden Verzicht auf stumpf nach vorne rockende Momente kommen die wenigen eingesetzten um so erlösender, wie das verschachtelte Silent World oder das Instrumental Constellations eindrucksvoll beweisen. Unheilvoller als mit Black Hole Of Summer hätte Path Of Totality kaum beginnen können: Eine dramatische Fanfare aus übereinander geschichteten Gitarren kündigt die Ankunft dunkler Mächte an, plötzlich ein Bruch, schlecht gelaunter Sludge-Metal setzt ein und mit dem durch Mark und Bein gehenden Chaos reigns/ In the purple moonlight haben Tombs die passendste Songzeile für den Einstieg gefunden. Das Chaos ist kontrolliert, als Zustand aber jederzeit spürbar und verleiht Path Of Totality seine finstere Eigenständigkeit.
weitere Platten
Ex Oblivion (EP)
VÖ: 13.06.2022
Under Sullen Skies
VÖ: 20.11.2020
Monarchy Of Shadows
VÖ: 28.02.2020
The Grand Annihilation
VÖ: 16.06.2017
All Empires Fall
VÖ: 01.04.2016
Savage Gold
VÖ: 13.06.2014
Winter Hours
VÖ: 20.02.2009