Dass dem Mann in den letzten sechs Jahren, seitdem er bei (warum eigentlich?) Guns N’Roses anheuerte, genug Zeit für eigene Projekten blieb, ist nicht weiter verwunderlich. Auch nicht, dass “Village Gorilla Head” über weite Strecken stark an The Replacements erinnert – Tommy Stinson gehörte 1980 als 13-jähriger zu den Gründungsmitgliedern dieser Klassiker, bis er ab 1991 mit den Projekten Bash & Pop und später Perfect mehr oder weniger in der Versenkung verschwand. Mit prominenter Unterstützung (u.a Ex-Gunner Dizzy Reed und A Perfect Circle-Drummer Josh Freese) hat er nun in Frank Blacks mobilem Aufnahmestudio ein nicht uninteressantes Album zusammengeschraubt, das bei aller Perfektion und etlichem Erwartbaren auch Platz für Frisches (“Motivation”, “Couldn’t Wait”) lässt, trotz brillanter Produktion und stilvollem Handwerk jedoch ziemlich unspektakulär und altmodisch wirkt. Auch wenn sich diese Art von Musik weitestgehend überlebt hat, bleibt unter dem Strich ein ordentliches Album von einem alten Bekannten – und glücklicherweise ein doch ziemlich großer Abstand zum erwarteten Gnadenbrot.
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One Man Mutiny
VÖ: 30.08.2011