Oder aber: Stagnation auf dem selben Niveau, allerdings deswegen ein klein wenig unspektakulär. Vielleicht liegt es daran, dass Tonic ihre Platte auf Hawaii bei Bob Rock (u.a. Metallica, Mötley Crüe) aufgenommen haben. Klingt noch mehr relaxt, das Ganze. Denn das waren die Scheiben davor auch schon. Ein, zwei flotte Opener vorneweg, dann den Fuß vom Gas, um gegen Ende der Scheibe noch mal die Gitarre zu quälen. Das Trio um Sänger/Songwriter Emerson Hart mag keine Experimente, das merkt man. Sie werden höchstens angedeutet. In den Strophen von “Liar” zum Beispiel klingt Emerson wie Layne Staley, im Titelsong weben sie Chöre ein, die Bon Jovi Ehre machen würden. Komisch eigentlich, aber irgendwie passt das zusammen. Tonic stehen durch diesen ‘alles geht’-Ansatz immer noch an der Speerspitze der US-Konsensbands. Wobei sich die Frage stellt, ob ‘Konsens’ jetzt positiv oder negativ besetzt ist. Vor zwei Jahren jedenfalls haben Tonic auf der ‘Alternastage’ bei ‘Rock am Ring’ gespielt und sind ziemlich gut angekommen, obwohl sie kein Mensch kannte. Auch eine Aussage. Diese Band tut nicht weh; und sie will das auch gar nicht. Alles beim Alten also.
weitere Platten
Sugar
VÖ: 28.02.2000
Lemon Parade
VÖ: 01.01.1900