Iommi ist Gott, so beginnt das Plattenfirmeninfo. Pathos hin, Musikgeschichte her, vielleicht hätte man vom schwarz gekleideten Schnauzbartträger etwas mehr Mut erwarten können. Denn eigentlich bringt “Iommi” keine neuen Erkenntnisse. Er ist und bleibt einer der weltbesten Rhythmusgitarristen. Solieren war nie sein Fall, schon immer stand der Song (und damit der Sound) im Vordergrund. Neu ist die Tatsache, dass sich die alte Schule des düsteren Riff Rocks teilweise wunderbar mit den nachgewachsenen Szene-Größen verträgt. Ob Henry Rollins, Phil Anselmo, Pete Steele, Ian Astbury oder eben auch Ozzy Osbourne – bei diesen fünf Beispielen stimmt schon auf dem Papier alles. Die etwas untypischen, vielleicht auch unerwarteten Gaststimmen von Skin, Dave Grohl, Serj Tankian (System Of A Down), Billy Corgan und Billy Idol jedoch beweisen, dass Heavy Rock auch anders interpretiert werden kann. Besonders Grohl scheint sich auf “Goodbye Lament” zwischen den fetten Riffs richtig wohl zu fühlen. Das einzige, was man Iommi eventuell vorwerfen könnte: Er scheint Angst vor Experimenten zu haben, bewegt sich zielsicher nur in dem Fahrwasser, in dem er seit über 30 Jahren schippert. Auf der anderen Seite hätte man ihm ein Nu-Metal-Album wahrscheinlich nicht abgenommen. Geezer Butler kann ein Lied davon singen.