Topsy Turvy
Butt Sore
Im LoFi-Halbdunkel verkuppeln Topsy Turvy viele weitere Genres, klingen dazu erfrischend anders – und ziemlich witzig. Ernst nimmt sich die Band offensichtlich nicht, wenn sie ihre Ulknudel-Songtexte zusammenreimt. Bestes Beispiel: “Oh So Calm!” beklagt zu repetitiven Riffs wieder und wieder “You can’t see me”, nur damit am Ende ein “‘Cause there’s a wall” des Rätsels gar nicht so mystische Lösung wird.
Wenn Topsy Turvy mit johlenden, schrägen “La La La”-Melodien gen Abgrund schaukeln, hat das etwas von der selbstironischen Dramaturgie, die Wet Leg erst kürzlich zu Indie-Lieblingen gemacht hat. Doch diese oberflächliche Lässigkeit lässt schnell vergessen, dass die Soundcollagen dieses Debüts viel auf dem Kasten haben: Theresa Strohmer (Gitarre) und Victoria Aron (Bass) spielen ihre 60s Riffs wieder und wieder, während Lena Pöttinger (Schlagzeug) mal schleppende, mal warme Beats zwischen Country und West Coast in den Mix wirft. Der Vibe bleibt aber maximal entspannt, abgesehen vom Closer und Titelsong, der den Punk-Spirit der Band ins Licht setzt.
Für 30 Minuten ist dieser leicht verschrobene und sehr instrumentale Indierock bestens gelungen. Er ist charmant, kurzweilig und klingt so gar nicht nach Wien. Topsy Turvy? Eine Band zum Angeben!
Das steckt drin: Los Bitchos, Moldy Peaches, Soko