Daß Tori ihre Zähne fletschen kann, hatte man auf “Under The Pink” nur geahnt – da ging es in erster Linie um Frauen – solche, die tief verletzen können. Trotzdem: Sie töten nicht. Das bleibt jenen Verbindungen vorbehalten, die immer erst so intensiv werden müssen, daß sie über Sein oder Nicht-Sein entscheiden können. Tori ist. Auch wenn es manchmal verdammt knapp war. Zwar trifft Piano-Woman nach wie vor mitten ins Herz, sobald ihr typisches Hauchen der eigenen Stimme den Rang abläuft. Aber das Klanggewand hätte noch mehr aufs Wesentliche reduziert werden können; ein Groovepattern hier, ein Synthie-Bass da – das läßt zuviel übrig von der Mainstream-Kompatibilität, die Tori seit zwei Alben anhaftet und ihr spätestens jetzt nicht mehr so gut steht. Doch wichtiger als die Beschaffenheit ihrer musikalischen Medien ist vor allem eines: Für Songs wie “Hey Jupiter” oder “Blood Roses” mußte nicht viel nachgedacht werden. Diese Songs mußten nicht geschrieben werden, sie sind einfach passiert. Nein, wenig Hits. Nein, kaum Sing-alongs. Eigentlich mehr Feel-alongs. Denn unter dem Pink ist es oft tiefschwarz.
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