Die fünf Schweden sind sich sicher und haben damit bestimmt auch recht: Ein Ende wird kommen, dieser Planet wird irgendwann untergehen. Der Gedanke daran macht Torpedo verrückt, weshalb sie der Apokalypse ein ganzes Album widmen. Doch so nah am Weltuntergang, wie es uns ihr Album und das Video zur ersten Single Waiting For The Fall nahe legt, in dem die Band Mad-Max-mäßig durch verlassene Landschaften läuft, sind wir nicht. Der atmosphärisch-gute Opener Dystopia kann trotz einer Laufzeit von fast neun Minuten nicht auf das vorbereiten, was uns auf We erwartet. We, das sollen wohl wir alle sein, die wir uns mit der Band auf die Apokalypse zubewegen. Schwermütig schleppend und hymnisch singend zu düsterem Indierock oder tanzend zu krautigen Disco-Beats. Für We ließen sich Torpedo, deren Gitarrist Pontus Levahn und Bassist Erik Wélen auch bei Tiger Lou spielen, zum ersten Mal von einem Produzenten unter die Arme greifen. Christoffer Berg produzierte zehn der elf Songs. Der letzte auf We entstand dann in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Popstar Justin Timberlake, der Fan von Torpedo sein soll. Der Timberland-Song hört auf den Titel Crystal Patterns, wird für eine weltweite Audi-Kampagne genutzt und macht das Album – erwartungsgemäß – nicht gerade besser. Torpedo sitzen einfach zu sehr zwischen den Stühlen, finden zwischen all der Weltuntergangspanik nicht mal Ruhe, um Platz zu nehmen. Post-Atmosphäre, Kraut-Industrial-Beats, düsterer Indierock und Synthesizer-Pop – diese Band will alle mit ins Verderben reißen, steht aber ziemlich alleine da.
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In The Assembly Line
VÖ: 18.01.2008