Tortuga Bar
Narcotic Junkfood Revolution
Text: Mathias Wittmann
Wir nehmen das Fazit deshalb vorweg: Narkotisierend ist das hier in seiner Wirkung, und Junkfood dürfte auch das kulinarische Pendant dazu sein. Zwar brüstet sich “Indie-Legende” Mark Kowarsch (Sharon Stoned) damit, drei Jahre am Herd gestanden zu haben, doch muss er sich dabei im Gewürzregal vergriffen haben. Den zwölf Tracks fehlt die Würze, und es mag sich auch nach mehrmaligem Hören kein rechter Eigengeschmack entfalten. Freilich ist von krachigem Indie-Noise bis zu melodiösen Singer/Songwriter-Arrangements für jeden Geschmack etwas dabei, doch macht genau diese Beliebigkeit die Schwäche der Platte aus. Da hilft es auch nicht, dass Kowarsch Sterneköche wie Evan Dando oder Phillip Boa einlud, um das Mahl zu verfeinern. “Zu viele Köche verderben den Brei” lautet eine weitere Küchenweisheit, die von Tortuga Bar bestätigt wird.