Warum nicht schon viel mehr Leute zu den Fans dieses seit über einer Dekade aktiven Trios zählen, ist allerdings ein Rätsel. Liegt es daran, dass der Bandname für Deutsche nach Katzenkadaver klingt? Oder sind die Drummer Schuld, die bisher nach jedem Totimoshi-Release das Weite suchten? Hoffen wir mal, dass mit Chris Fugitt nun eine dauerhafte Lösung gefunden wurde, um die Band vor einem Spinal-Tap-Schicksal zu bewahren. Sein mächtiger Groove mit wohldosierter Härte gibt den Saiteninstrumenten das nötige Fundament, der Mann kann wirbeln wie ein Berserker, weiß aber auch genau, wann Zurückhaltung angebracht ist. Letzteres gilt zweifellos ebenso für den Produzenten, der wie schon beim Vorgänger “Ladrón” von 2006 Page Hamilton heißt und bekanntlich ein Händchen dafür hat, den spröden Charme von scharfkantigen Riffs und synkopischen Beats perfekt in Szene zu setzen. Das ergibt in der Summe genau die richtige Mischung aus Kopf und Körper und ist Menschen, die beim Musikhören zwanghaft mitzählen müssen, nur bedingt zu empfehlen. Manchmal könnte der Flow zwar noch eine Spur runder sein, doch rocken Totimoshi auf “Milagrosa” bei aller Sperrigkeit stets angenehm aus dem Bauch heraus. Fans der Melvins liegen hier in jedem Fall goldrichtig.
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Avenger
VÖ: 16.08.2011