Der ehemalige Dee Lite-DJ, seines Zeichens Enfant Terrible der japanischen Dance-Szene, entführt uns auf seinem zweiten Solo-Album in die Ästhetik asiatischer Club-Culture. Eben diese definiert sich neben einer fast schon aseptischen Wohlgefälligkeit in bezug auf die ausgewählten Sounds über einen erfrischend lockeren Umgang mit den unterschiedlichsten Dance-Elementen, von Trip- und HipHop über Elektro und DnB bis hin zu House und Ambient. Von diesen Stilistiken bietet dieses Doppelalbum reichlich: Während die Original-CD Sound Museum mit ihren Soundscapes zwischen tanzbarem Lounge-Jazz, verkitschtem RnB und klinisch reinem Chartsfutter jedoch für meinen Geschmack zu süßlich und berechnend klingt, wird mit CD Nr. 2, Stupid Fresh betitelt, der negative Gesamteindruck korrigiert. Denn hier beweist Towa sein wahres Können, und zwar im Auffinden geeigneter Remixer für seine musikalischen Schönheitsoperationen. Die sieben Remixe, obwohl zum Teil recht nah am Original, weisen genau das auf, was Towas Originalversionen leider etwas abgeht: mehr Druck in den Grooves, mehr Feeling im Arrangement und vor allem ein wenig mehr Dreckigkeit und Überraschungseffekt in der Auswahl der verwendeten Sounds. Zwiespältige Sache.
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Last Century Modern
VÖ: 08.05.2000