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    Toxic Holocaust
    "Conjure And Command"

    VÖ: 15.07.2011 | Label: Relapse
    Text:
    8 / 12
    Toxic Holocaust - "Conjure And Command"

    Joel Grind hat keine Zeit zu verlieren. Der Marty McFly des Thrash wirft den zeitreisenden De Lorean an und landet da, wo Slayer 1985 auch waren: ganz nah bei sich selbst.

    Aderlass, Verschlankung oder Downsizing – die Gesundschrumpfung des fettleibigen Organismus hat viele Namen. Toxic Holocaust sind die Diätberater des extremen Metal, sie reduzieren die Kost auf ein paar Grundnahrungsmittel, die man für Testosteron-bedingte Knackigkeit braucht. Der Charme von Conjure And Command liegt in der sportlichen Gradlinigkeit, die sie eins zu eins von den Opas des Crustpunk, Bier-Crossover und Hardcore-beeinflussten Ur-Thrash übernehmen. D.R.I. und Gang Green sind da nur begrenzt zitierfähig, denn partytauglicher Humor findet bei Toxic Holocaust vordergründig nicht statt. Obwohl, es kommt ganz auf die Party an – zu feiern wussten Venom, Motörhead oder Slayer in ihrer Schminkephase ja auch. Das ballernde Schlagzeug findet in rüpelhaften Riffgitarren schnell Freunde, zusammen drücken sie mit Agony Of The Damned mächtig nach vorne oder lassen mit dem punklastigen Bitch die Einrichtung zu Bruch gehen. Wenn Bandchef Joel Grind mit fiependem Gitarren-Feedback Slayer zitiert, klingt das schrottig und unendlich kultig zugleich. I Am Disease kombiniert dieses Raining Blood-hafte Stilmittel mit entzündeten Lemmy-Vocals und überlässt der Feedbackwelle die letzte halbe Minute des Songs. Toxic Holocaust wissen, dass der Genre-Logik folgend danach ein Gasgeber wie In The Depth – Of Your Mind folgen muss. Nur eine Frage der Zeit, bis der Vergleich mit den jungen Sodom im Raume steht. Entgleisende Zechenloren wie Judgement Awaits You gibt es offensichtlich auch in Portland/Oregon.

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