Von Bands, die sich der psychedelischen Musik verschrieben haben, erwartet man einen nahezu unmöglichen Spagat: Einerseits soll ihre Musik Grenzen überwinden und Strukturen auflösen, um uns auf Reisen durch bislang unbekannte Dimensionen zu jagen und uns neue Geisteszustände zu eröffnen. Andererseits sollen die Musiker selbst zumindest soweit einen klaren Kopf bewahren, dass sie aus dem formlosen Nebel sicher wieder herausfinden. Toy meistern diese Herausforderung auf ihrem vierten Album, indem sie nur Terrain betreten, das andere Krautrock-, Acid-Folk- oder Post-Punk-Bands bereits kartographiert haben, und auf zwei Hilfsmittel vertrauen: Beim ersten handelt es sich um mal programmierte, mal von Charlie Salvidge eingespielte Zahnrad-Rhythmen, durch die die Songs stets ein Mindestmaß an Struktur wahren. Als zweites Hilfsmittel dient Toy eine Uhr, die verhindert, dass die elf Songs auf “Happy In The Hollow” zu endlosen Jams verflachen. Der längste Song dauert sieben, das Album insgesamt knapp 50 Minuten, die aber aufgrund des abwechslungsreichen Songwritings wie im Flug vergehen. Das passend betitelte “Energy” klingt, als nehme eine Post-Punk-Band in einer alten Fabrikhalle auf, in der die dröhnenden Dampfmaschinen allerdings noch laufen. In der folgenden Ballade “Last Warmth Of The Day” prallt romantische Naturidylle auf den Grusel eines nächtlichen Waldspaziergangs. Nur Sänger Tom Dougall zeigt sich von alledem unbeeindruckt und singt jede Zeile auf “Happy In The Hollow” mit derselben sanften Gelassenheit.