Der Spaces In Between-Opener Too Much ist ein guter Start. Das Intro mit starkem Riff steuert durch die Strophe in einen großen Refrain. In Chris-Cornell-Manier singt sich Tracer-Frontmann Michael Brown durch fast fünf Minuten Stoner-Rock. The Bitch könnte gut für den Anfang des nächsten Westerns der Coen-Brüder verwendet werden, und All In My Head hätte sicher auch auf dem kommenden Album der Queens Of The Stone Age seinen Platz gefunden. Doch bis auf diese wenigen Ausnahmen an guten Songs bleibt der Weg eher holprig, und Tracer kommen vom eigentlichen Ziel ab. Das liegt irgendwo zwischen der groß und wild blinkenden Touristenmetropole Zeppelin und Rockcity Kyuss am Horizont, doch dort ankommen werden die Australier wohl nie. Parallelen zu den großen Vorbildern sind nicht abzustreiten, aber gewollt ist nun mal nicht gleich gekonnt. Die Riffs klingen wie schon zu oft gehört, die Refrains wollen größer sein als sie eigentlich sind, und die Songstrukturen erinnern an wahllos zusammengesetzte Bausteine. Abwechslung und Experimentierfreude hätten Tracer neue Türen öffnen können; so müssen sie sich aber durch die schleichen, die schon lange offen sind. Zwar versuchen sie an ein, zwei Stellen neue Dinge, jedoch funktionieren diese kaum. So probieren sich Tracer überflüssigerweise in Louder Than This an Hey! Hey!-Refrains und erinnern kurzzeitig an die Black Keys. Das ganze gipfelt selbstverständlich in einem Gitarrensolo. Auf Spaces In Between füllen diese nämlich in neun von zwölf Songs die Zwischenräume.
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