Thrash, ungefähr 1982 als das verhaltensauffällige Baby des Metal gestartet, wird spätestens mit der Erfindung des Death Metal zur zwar ersten, aber trotzdem nur einer von vielen Schwellen in der Radikalisierung des Metal. Traitor setzen jedoch genau am richtigen Punkt an: kindliche Energie, Spielfreude und “dagadagada”-Riffs en masse beschwören die unschuldigen Zeiten von damals. Manchmal hoppelt das Quartett derart wertkonservativ, es kommt fast einer Revue gleich. Doch alleine die Gitarren-Soloschlacht in “Zordark” ist allerliebst. “Total Thrash” gemeinsam mit Tom Angelripper von Sodom ist ein bisschen albern – aber immerhin die Titelmusik für “Teutonic Thrash”, eine Doku über deutschen Thrash. Bleiben wir aber dabei: Musik, die von Musik handelt, ist ein bisschen Quatsch. Der lässige Midtempo-Stampfer “66 Exeter Street” erinnert derweil an Kreator zu ihren besten Extreme Aggression-Zeiten. Über “Careless Whisper”, ja, die Coverversion, des alten Wham!-Stompers, müssen wir aber noch mal reden: Auf dem Zettel liest sich das wie eine der dümmsten Ideen der Welt. Doch Traitor setzen sich mit ihrem ganzen Hintern auf den schönen Kitsch drauf. Ergebnis: Thrash-Kitsch. Kann man machen. Aber bitte: Finger weg von “Last Christmas”, besonders im Weihnachtsgeschäft. Bitte!
weitere Platten
Knee-Deep In The Dead
VÖ: 27.04.2018
Venomizer
VÖ: 13.11.2015