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    Tramhaus
    The First Exit

    VÖ: 20.09.2024 | Label: Subroutine
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
    8 / 12
    Tramhaus - The First Exit

    Generell köchelt das aktuelle Post-Punk-Revival dort am stärksten, wo das Genre aus der Ursuppe kroch: Großbritannien. Tramhaus würzen von der anderen Seite des Ärmelkanals mit einer großen Schippe Noise nach.

    Tramhaus aus Rotterdam klingen auf ihrem Debütalbum aber nicht nach einer reinen Kopie. Vielmehr impfen sie ihrem krachigen Post-Punk den aufmüpfigen Spirit des Indierocks der frühen 90er und eine kalkulierte Dissonanz ein. Gerade letztere ergänzt sich perfekt mit der zeitgleich stumpf-monotonen wie herrlich groovenden Rhythmusfraktion.

    Eine ordentliche Dosis Punk findet man im Gesang von Frontmann Lukas Jansen, der sich Song für Song, teilweise aber auch mitten im Stück angenehm wandlungsfähig zeigt. Vom markigen Geschrei im Opener “The Cause” über den Sprechgesang in “A Necessity” bis zum lasziv-gequälten Singsang in “Semiotics”, wo Jansen wie ein leidender Poet aus den 80ern klingt: Der Frontmann hüllt sich immer wieder erfolgreich in neue Kleider und wird dabei stets von satten Gitarren und einem leicht unheimlichen Vibe begleitet.

    Auch wenn die Midtempo-Songs den flächig verzerrten Gitarren mehr Raum zum Atmen geben und besser darin sind, Atmosphäre aufzubauen, am frischesten klingen Tramhaus, wenn sie das Tempo wie in “The Big Blowout” anziehen und sich selbst durch ihr Gruselkabinett aus schiefen Gitarrenmelodien, Jansens bedrohlichem Gesang und unnachgiebigem Bass und Schlagzeug jagen. Nächstes Mal bitte gerne mehr davon.

    Das steckt drin: Girls In Synthesis, John, Pixies