Vom Dödelmännertum hin zur saufreien Sattelfestigkeit in nur einem Jahr – so könnte man den Werdegang von Trans Am vorübergehend beschreiben. Hier machen sich drei Bengels aus Washington daran, alle ihre Vorlieben und musikalische Sozialisationsinstanzen gleichberechtigt unter einen Deckel zu kriegen, ohne dabei in irgendeiner Form dulle zu crossovern. Gegenüberstellen statt zusammenpampen, und dabei nicht zwangsläufig nach der dicken Innovation forschen, sondern schizoide grinsend im Kinderzimmer (dieser Casio!) der Musikgeschichte spielen und buddeln, sich über Tollkühnes freuen und über Triviales kaputtlachen. Neue elektronische Instrumentalmusik, was-man-am-Rock-mal-gerngehabt-hat, das drollige Experiment und was-weiß-ich sind hier alle auf die gleiche Party von drei Menschen mit geringer Aufmerksamkeitsspanne eingeladen und tanzen zusammen ein fast debiles Feuerwerk der Ideenexplosionen und Launigkeiten. Dabei sind Trans Am – und das ist wichtig – in der Tiefenstruktur näher an alten Faust oder neuen Melvins als an Tortoise. Ach ja: In meinem Ohr etwa zehn Mal besser als das Debüt.
weitere Platten
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VÖ: 15.08.2014
Thing
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Sex Change
VÖ: 16.02.2007
Liberation
VÖ: 16.02.2004
You Can Always Get What You Want
VÖ: 17.04.2000
TA
VÖ: 01.01.1900
The Surveillance
VÖ: 01.01.1900
Futureworld
VÖ: 01.01.1900