Schienen sie auf ihrer ersten Platte noch etwas überrascht von sich selbst und den Möglichkeiten, die sich einer nach allen Seiten offenen Band Mitte der Neunziger bieten (Kraut, Elektronik, vegetarisch, Fleisch, Liebe, Haß, vorwärts, rückwärts, seitwärts…), so wurde letztes Jahr entschlossen die Welt erobert. Ein bißchen zumindest. Surrender To The Night” war das Manifest gegen studentische Daddelei, gegen Oversophistication, kurzum: Gegen die neue, überbewertete Langeweile. Und das Beste: Sie wurde mit ihren eigenen Mitteln geschlagen. Rock, Elektronik und der feste Glaube an den freien Geist wurden gekoppelt, und nicht etwa, um sich filigraner, affektierter Ausdifferenzierung hinzugeben, sondern um den wilden Watz tanzen zu lassen, eine neue Intensität im klassischen Rocksinne heraufzubeschwören – ohne dabei in verwelkte Strukturen zu verfallen. Irrwitz und Spaß. Haben wir gelacht, und zwar nicht über sie, sondern mit ihnen. Live eine Bombe. Hoffnungsträger. Jetzt einfach die konsequente Fortsetzung. Natürlich nicht mehr ganz so überraschend, aber für mich tausendmal packender als eine neue Tortoise. Spaß haben und denken ist besser als denken und denken. Eine der besten Rockbands dieser Tage.
weitere Platten
Volume X
VÖ: 15.08.2014
Thing
VÖ: 16.04.2010
Sex Change
VÖ: 16.02.2007
Liberation
VÖ: 16.02.2004
You Can Always Get What You Want
VÖ: 17.04.2000
TA
VÖ: 01.01.1900
Surrender To The Night
VÖ: 01.01.1900
Futureworld
VÖ: 01.01.1900