Transit Method
We Wont Get Out Of Here Alive
Text: Sebastian Berlich
Bei diesen Schlagworten scheinen die Koordinaten klarer, als sie auf “We Wont Get Out Here Alive” tatsächlich sind: Keineswegs findet hier die originalgetreue, langhaarige Aufarbeitung der Musik einer Dekade oder einer bestimmten Szene statt. Vielmehr bedient sich das moderat frisierte Trio aus der Musikmetropole Austin, Texas an unterschiedlichen Traditionen, vom durch Black Sabbath geprägten Proto-Metal bis zur Classic-Rock-Rezeption bei Alternative-Bands wie Soundgarden oder Jane’s Addiction. An deren Perry Farrell erinnert Frontmann Matt LoCoco auch in Sachen Stimmfarbe und Intensität, gerade auf knackigeren Stücken wie “Snake Wine”, die Transit Method gerne mit einer Prise Funk aufpeppen, oder dem atemlosen, an Motörhead erinnernden “Parasight”, das als Energieschub in der Longtrack-affinen zweiten Hälfte des Albums perfekt platziert ist. Zwischenzeitlich geht dort dann auch mal der Faden verloren, wenn Transit Method in ihren Prog-Bestrebungen in das eigentlich wunderbar melancholische “World’s Apart” zwingend noch einen hakenschlagenden Refrain einbauen müssen, der für sich genommen funktioniert, hier aber die aufgebaute Stimmung demoliert. Dass es Transit Method besser können, zeigen sie nicht nur mit Gegenbeispielen wie dem zwischen Progrock und Metal pendelnden “Clones”, sondern vor allem mit einem Gespür für Timing und überraschende Strukturen, das sie auf “We Won’t Get Out Here Alive” in seiner Gesamtheit beweisen. Mit etwas verfeinertem Songwriting könnten sie demnächst das Erbe der ehemaligen Labelkollegen Wild Throne antreten.