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    Transmissionary Six
    Radar

    VÖ: 18.08.2006 | Label: Glitterhouse Records / Indigo
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Liebe ist… wenn man seine Band wegen einer Frau verlässt, mit der man verträumten bis verpennten Space-Folk spielen möchte.

    Paul Austin, ein Mann der Tat. Als er sich in die Schlagzeug-Aushilfe seiner Willard Grant Conspiracy verliebte, stieg er nach dem Ende ihres Engagements gleich mit aus, verkaufte all sein Hab und Gut (bis auf die Lieblingsgitarre – na hören Sie mal!) und flog ihr bis nach Seattle hinterher. Terri Moeller, die Angebetete, gründete dort The Transmissionary Six mit ihm, und fünf Jahre später haben sie ihr sechstes Album fertig. Weil wir nicht sicher sind, was uns das über die Beziehung der beiden sagt, bleiben wir lieber bei “Radar”, das einst als handelsübliche Folkplatte angefangen hat, bevor Moeller, Austin und ihr neuer Kumpel Jon Hyde mit Sekundenkleber und Schleifmaschine drauf losgingen. Hier gluckern eigenartige Geräusche, dort scheint irgendwas zu fehlen. “That Wednesday” wird von zaghafter Elektronik angeknabbert, “Broker” von mosernden Flöten getriezt. Die besten Songs der Transmissionary Six jedoch sind die, an denen nicht lange rumgefummelt wurde. “Wires To Rust” wiegt sich ohne viel Aufsehen, aber mit sorgfältig verwackeltem Gitarrensolo in den Schlaf. Das Titelstück überstrahlt die ganze Platte, weil seine leicht verzogene Melodie atmen darf, statt gegen überdrehte Gimmicks ankämpfen zu müssen. Wirklich schade ist es aber doch nur um die schönsten Zeilen des Abrechnungszeitraums: “If you’d only give an inch/ I’d crawl that extra mile.”

    weitere Platten

    Get Down

    VÖ: 22.11.2004