Ein grower ist bekanntlich eine Platte, die mit häufigem Hören besser wird. Meistens sind das schwierige Indie-Epen, Jazzalben oder Melodien, die erst beim zehnten Hören zünden. Ästhetisch gehört die Musik von Tim Armstrong (Rancid), Travis Barker (Blink 182) und Rob Aston (vorher nix) also nicht dazu. “Haunted Cities” ist abwechslungsreich und mit seinem gezielten Einsatz von Orgel und rotziger Nölstimme charmant altmodisch. Überfordern wird es niemanden. Stattdessen wächst die Sammlung von raubeiniger Barbecue-Musik im Sinne der Überredung. Man will sie zuerst nicht mögen. Verweigert sich der Party-Sozialkritik, die die harten Zustände in “Killafornia” auch musikalisch einfach nur cool “abnickt”. Will nichts mehr hören von Gangster-Freunden. Da ist man rausgewachsen. Dann bemerkt man, wie man wippt und tippt, zum markanten “Gangstas And Thugs”, zu Oldschool-Punk und der bisher besten Nummer, dem lässig groovenden, sarkastischen Funk-Soul-Schmeichler “What I Can’t Describe”, bei dem ausgerechnet die Grobmotoriker Boo Yaa Tribe ausgeholfen haben. Man fragt sich, warum man damit eigentlich keinen Spaß haben soll. Keine große Platte, aber man spielt auch nicht jeden Tag den Harten.
weitere Platten
In A Warzone
VÖ: 21.06.2013
Transplants
VÖ: 29.10.2003