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    Trauma Ray
    Chameleon

    VÖ: 25.10.2024 | Label: Dais/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 380
    6 / 12
    Trauma Ray - Chameleon

    Uriel Avila und Jonathan Perez lernten sich einst kennen, als sie sich in einer Karaoke-Bar irgendwo in Texas über ihre gemeinsame Liebe zur Band Slowdive verständigten. Ihr Debütalbum wirkt nun in vielerlei Hinsicht wie eine Fortführung dieser Schwärmerei.

    Über die vergangenen sechs Jahre seit der Gründung zur fünfköpfigen Band angewachsen, entwickeln sie unter dem Namen Trauma Ray einen Sound, in dem melancholische Riffs und Feedbackschleifen bis unter die Decke geschichtet werden.

    Abseits von einigen lichteren Arrangements in Songs wie “Drift” und “U.S.D.D.O.S.” drängt hier alles zum ohrenbetäubenden Ausbruch. Darüber singt eine entrückte Stimme von Scheiterhaufen, Geistern und anderen transzendenten Phänomenen. Damit wäre auch schon der erste Unterschied zu Slowdive markiert: Während ihre britischen Kolleg*innen ihren sphärischen Sound meist als Kulisse für jugendliche Schwelgerei nutzen, bedienen sich Trauma Ray eher am Themenkosmos des Death Metal.

    Der zweite Unterschied besteht darin, dass die Wall of Sound, die hier errichtet wird, zwar brachial und ungebändigt klingen soll; so richtig zündet diese simulierte Ekstase aber nicht. Alles bleibt in einem ungefährlichen Stadium der Kontrollierbarkeit. Das mag bei Slowdive zwar auch so sein, allerdings veredeln die ihren Sound immerhin mit Melodien, die lange nachhallen. Bei Trauma Ray bleibt hingegen wenig zurück – außer womöglich ein leichter Tinnitus auf dem Heimweg vom Konzert.

    Das steckt drin: Duster, Explosions in the Sky, Slowdive