Travis
L.A. Times
Mit “The Man Who” (1999) haben die Schotten nicht nur früh Doppel-Platin-Status erreicht, sondern auch die Blaupause für modernen, erfolgreichen Britpop geschaffen: Ohne Hits wie “Why Does It Always Rain On Me” und “Driftwood” hätte es Keane und Coldplay in der Form wahrscheinlich nicht gegeben.
2024 haben Travis erneut melancholisch-softe, intime Songs im Gepäck: “Live It All Again” erinnert an die traurige Verschrobenheit von Radiohead, das lebendige “Gaslight” ist mit Bläsern, Handclaps und einem sonnigen Chor geschmückt. Healy singt darin von “Gaslight”, dem seiner Meinung nach “am meisten gesuchten Wort im Internet” und warnt davor, sich nicht von anderen Menschen und vorgeschriebenen Lebensweisen manipulieren zu lassen. Im sanften “Naked In New York City” beschreibt er das zaghafte Gefühl, zwischen Angst und Mut in einer Großstadt sein Potenzial zu entfalten, während “Alive” eine Country-eske Akustikgitarre trägt.
Im Vergleich zum Vorgänger “10 Songs” (2020) klingen Travis wieder poppiger und nachdenklicher, den Kitsch umkreisen sie gekonnt – auch wegen ihrer Themen: Das Spoken-Word-Titelstück beschreibt die sozialen Ungleichheiten im Armenviertel Skid Row, in dem Healy ein Studio besitzt und wo “kanariengelbe Lamborghini, die einfach durchfahren”, auf Menschen treffen, die auf der Straße leben.
Das steckt drin: Blur, Oasis, Radiohead
weitere Platten
10 Songs
VÖ: 09.10.2020
Everything At Once
VÖ: 29.04.2016
Where You Stand
VÖ: 16.08.2013
Ode To J. Smith
VÖ: 26.09.2008
The Boy With No Name
VÖ: 04.05.2007
Singles
VÖ: 01.11.2004
12 Memories
VÖ: 13.10.2003
The Invisible Band
VÖ: 11.06.2001
The Man Who
VÖ: 01.01.1999
Good Feeling
VÖ: 01.01.1900