Wer in den nächsten Jahren rückblickend von großen britischen Bands spricht, wird an dem Namen Travis kaum mehr vorbeikommen. The Man Who, das zweite Album der Schotten, bietet einen Rundumschlag mit allen Zutaten, die Popmusik kurz vor der Jahrtausendwende beinhalten sollten. Die Sturm und Drang-Zeit von Bands wie Oasis anno 1995 ist seit Radioheads Meilenstein O.K. Computer vorbei, die melancholischen Songkonstrukteure haben das Steuer übernommen. Bei Travis-Frontmann Francis Healy drängt sich schon aufgrund seines Charismas und seiner Abscheu vor großem Medienrummel der Vergleich zu Thom Yorke auf. Mit dem gleichen songwriterischen Talent läßt er uns abtauchen in die sphärischen Tiefen von Songs wie Slide Show und Last Laugh Of The Laughter, von Schwermut getränkte Luft in As You Are und Luv schnappen, um uns dann wieder mit Writing To Reach You, Turn, Driftwood und Why Does It Always Rain On Me ein poppig-bunt schillerndes Riff im Meer der ewigen Melancholie zu zeigen. Mit The Man Who legen Travis den vielversprechenden Grundstein für ein zukünftiges drittes Album, daß sie wohl geradewegs in den Musiker-Olymp katapultieren dürfte.
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