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    Tresco Peak
    Unwind

    VÖ: 30.06.2003 | Label: Supermodern/Indigo
    Text: Wolfgang Kienast
    8 / 12

    Noch immer liegt das Seattle der Republik in Ostwestfalen. Wer süchtig ist nach dem Ami-Post-Punk der späten 80er, bekommt hier eine Dosis, die für die nächsten Monate reicht.

    Ja, sie kommen aus Bielefeld. Ja, eine gewisse Vorliebe für Bands wie Dinosaur Jr. oder die Lemonheads ist durchaus zu erkennen. Nein, sie kommen nicht wirklich aus dem Dunstkreis von Sharon Stoned oder den Hip Young Things. Ostwestfalen ist groß genug. Tresco Peak mögen und machen gitarrenorientierten Rock im unteren Geschwindigkeitsbereich mit leicht melancholischer Grundfärbung. Die Band um Oliver Damaschek-Hahn alias Eudel, der zuvor mit Dead Mould zwei Alben veröffentlichte, ist jedoch durchaus in der Lage, Energie anzudeuten bzw. Spannung aufzubauen, wenn ein Song das verlangt (“In Cinemascope”). Und sie hat darüber hinaus das Zeug, kleine potenzielle Singlehits zu schreiben (“Velveteen”). Apropos Hitpotenzial: Wer heute eine Platte wie “Unwind” rausbringt, ist sympathischer Überzeugungstäter, glaubt an seine Musik und schert sich einen Dreck um Trends oder Dasganzheißeding-Ding. Und weiß natürlich, dass es genug Gleichgesinnte da draußen gibt, die auch keine Lust auf Chartmucke und permanente Formatradioberieselung haben. Und die sich über eine Dosis wie diese freuen, wenn sie gereicht wird.